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Unser Theaterstück im November 2000:
"Bei Anruf ... Geld" von Michael Cooney

("Und ewig rauschen die Gelder" / "Cash on Delivery")

Bei Anruf ... Geld
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Eric Swan hat es vor zwei Jahren nicht übers Herz gebracht, seiner Frau Linda zu gestehen, dass er seinen Job verloren hat. Der wöchentliche Scheck für seinen gerade nach Kanada ausgewanderten früheren Untermieter war da die Rettung und zugleich der Beginn einer zweifelhaften Karriere: Denn während Linda glaubt, Eric würde jeden Morgen zur Arbeit gehen, löst er eine Lawine staatlicher Hilfsbereitschaft aus, indem er Dutzende weiterer hilfsbedürftiger Hausbewohner erfindet und fortan - mehr und mehr unfreiwillig - mit Geld überhäuft wird. Als dann jedoch eines Tages eine Außenprüferin des Sozialamtes vor der Tür steht, beginnt eine aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskömodie.


Die Aufführungsrechte liegen bei:
Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH
Postfach 2045, 22810 Norderstedt, info@vertriebsstelle.de
Originaltitel: "Und ewig rauschen die Gelder"




Pressestimmen

Offenbach-Post, 2. November 2000

Kommt man mit Tablett durch die Tür?

Kirchenmäuse: "Bei Anruf ... Geld"

Bürgel (mk) - Die Wände sind in warmen Gelb tapeziert, Bordüren und blaue Bücherregale setzen optische Kontraste. Es wirkt heimelig, was Gerrit Wiegand da gezimmert hat. Keine Frage: Die Kulisse steht, die Proben laufen auf Hochtouren.

"So lange vorher sind wir sonst nie fertig", sagen Rüdiger Bock und Andreas Friedel unisono. Sie sind sozusagen die festen Größen in der Theatergruppe Kirchenmäuse. Im Saal der Bürgeler Gustav-Adolf-Gemeinde studieren sie mit ihrer Gruppe derzeit ein Stück ein.

Es ist eine aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskömdie: "Bei Anruf ... Geld" von Michael Cooney, im Original heißt es "Cash on Delivery". Für die Truppe sei es extrem wichtig, in der fertigen Kulisse zu proben. Klappen die Einsätze, kommt man mit einem Tablett durch die Tür und sich gegenseitig nicht in die Quere? Denn: "Es ist ein schnelles, turbulentes Stück."

Ein Mal im Jahr treten die "Mäuse" an die Öffentlichkeit. Frei nach dem Motto "Vor dem Spiel ist nach dem Spiel" setzt man sich mit einem gewissen zeitlichen Abstand nach der Vorstellung zusammen, um sich über das neue Stück zu einigen. Einer stöbert in der Bücherei, der nächste sieht eine Inszenierung, ein anderer wird im Fernsehen fündig. "Das ist mitunter ein langwieriger Prozess" sagt Rüdiger Bock, der - und das ist ein Novum - in diesem Jahr allein die Regie übernimmt.

Darauf einigte man sich, da er durch sein Examen zeitlich stark eingespannt ist. Persönlicher Nachteil: In diesem Jahr steht er nicht mit auf der Bühne. Das übernehmen andere, zumal "frisches Blut" mitunter reichlich Ideen für die Arbeit auf der Bühne mitbringt, Neues umgesetzt werden kann.

Eine Konstante bei den Kirchenmäusen ist der Wechsel. Gegründet 1987 als Jugendgruppe ehemaliger Konfirmanden, folgte 1988 das erste kleine Theaterstück: "Hilfe, die Chinesen kommen!" Es folgte bald die vollständige Hinwendung zur Welt des Theaters. Zum "festen Kern" zählen vier Leute, im Lauf der Zeit kamen mehr als 40 neue Mimen hinzu - und gingen wieder. Der aktuelle Stand: 14 Mitglieder.

Was blieb, ist "ein chronischer Mangel an männlichen Darstellern". Ein altersspezifisches Problem: "Theater, neee. Das ist nichts für mich", laute oft die Absage der Jungen, so Rüdiger Bock, der dafür Verständnis hat. "Beim Theater sind Regeln zu beachten, muss man sich in eine Gruppe einfügen." Seine Erfahrung: Die kommen später wieder. So wird der Altersschnitt der Theatergruppe verständlich - von 17 bis 29 Jahren.

Inhalt: Eric Swan (Leonard Bär) hat es nicht übers Herz gebracht, seiner Frau Linda (Elke Kraft) zu gestehen, dass er seinen Job los ist. Der wöchentliche Scheck für seinen nach Kanada ausgewanderten Untermieter war die Rettung und zugleich der Beginn einer zweifelhaften Karriere. Denn während Linda glaubt, Eric würde jeden Morgen zur Arbeit gehen, löst er eine Lawine staatlicher Hilfsbereitschaft aus, indem er Dutzende weiterer hilfsbedürftiger Hausbewohner erfindet...

Zu erleben (bei freiem Eintritt) ist "Bei Anruf ... Geld" am 23., 24. und 25. November, jeweils um 19.30 Uhr.

Vorhang auf, Vorhang zu, Tür auf, Tür zu: Bewegung ist auf der Bühne, - wenn "Die Kirchenmäuse" vom 23. bis 25. November (jeweils 19.30 Uhr) im Saal der Gustav-Adolf-Gemeinde ihr aktuelles Stück vorstellen: "Bei Anruf ... Geld" von Michael Cooney. Bei der klassischen Verwechslungskomödie sind jedenfalls die Lacher programmiert.


Offenbach-Post, 28. November 2000

Auf der Bühne der Kirchenmäuse gab es "Bei Anruf ... Geld"

Swan und die Not mit dem Geld vom Amt

Offenbach (knö) - "Du bist eigentlich nicht da", sagt Eric Swan (Leonard Bär) zu seinem Untermieter Norman Bassett (Andreas Friedel). "Du bist auf einer Beerdigung. Äääh - du bist auf deiner Beerdigung, weil du heute morgen verstorben bist." Norman versteht die Welt nicht mehr. Er gestorben? Schließlich steht er in voller Lebensgröße vor Freund und Vermieter Eric. "Da komm ich nicht mehr ganz mit", stottert der quicklebendige Schuhverkäufer.

Zu einer aberwitzigen Verwechslungs- und Verwandlungskomödie luden die 14 Mitglieder der Bürgeler Theatergruppe Kirchenmäuse in den Saal der Gustav-Adolf-Gemeinde. Die Zuschauer amüsierten sich bei einer hervorragenden Inszenierung des Stücks "Bei Anruf ... Geld", im Original "Cash on Delivery" von Michael Cooney. Regie führte Rüdiger Bock. In schöner Kulisse mit warmen gelben Wänden und blauen Bücherregalen sorgten die Kirchenmäuse für einen unterhaltsamen Theaterabend an der Langstraße. Gerrit Wiegand kümmerte sich um Technik und Kulisse. Martina Reddersen bügelte als Souffleuse kleine Pannen der Amateurschauspieler aus.

Eric Swan ist vor zwei Jahren bei den Stadtwerken entlassen worden. "Die haben 30 Prozent des Personals abgebaut", berichtet er traurig. Weil er es aber nicht fertig brachte, die Kündigung seiner Frau Linda (Elke Kraft) zu gestehen, musste das Geld von anderer Seite kommen. Da kam die Arbeitslosenhilfe für den nach Kanada ausgewanderten früheren Untermieter gerade recht. "Erst dachte ich, es ist nur vorübergehend, bis ich neue Arbeit habe."

Doch die Bürokratie lässt Swan nicht im Regen stehen. "Erst haben sie gefragt, ob noch mehr Arbeitslose im Haus wohnen, da habe ich Ja gesagt. Dann wollten sie wissen, ob diese Menschen Familie haben, da habe ich Ja gesagt. Dann fragten sie, ob alle gesund sind, da habe ich Nein gesagt."

Swan erfindet Dutzende weitere hilfsbedürftige Hausbewohner und löst damit eine Welle staatlicher Hilfsbereitschaft aus. Als der Vermieter das Spiel beenden will, erfährt Swan, dass er da so leicht nicht wieder herauskommt. "Ich habe versucht, deinen Bruder nach Australien auswandern zu lassen", erzählt er dem Freund, "die haben mir sogar die Umzugskosten erstattet."

Als alles nichts mehr hilft, will Eric alle Untermieter auf dem Papier sterben lassen. Doch leider hat er nicht bedacht, dass der Staat auch nach dem Tod für seine Schäfchen sorgt. Schließlich muss das Begräbnis organisiert werden. Als dann die Sozialamtsmitarbeiterin Mrs. Jenkins (Sabine Zdrzalek) vor der Tür steht, scheint eine Katastrophe unausweichlich zu sein. In der Not wird Eric schnell zum gehbehinderten Untermieter, der eigentlich nach Kanada ausgewandert ist...




Galerie


Gruppenfoto




Portraits

Portrait 1
Eric Swan
Leonard Bär
Portrait 2
Linda Swan
Elke Kraft
  
Portrait 3
Norman Bassett
Andreas Friedel
Portrait 4
Mrs. Jenkins
Sabine Zdrzalek
Portrait 5
Onkel George
Alexander Lühn
  
Portrait 6
Schwester Sally
Claudia Treisch
Portrait 7
Dr. Chapman
Silke Friedel
Portrait 8
Mr. Forbright
Sören Gast
  
Portrait 9
Mistress Cowper
Cathrin Conrads
Portrait 10
Brenda Dixon
Christiane Berker

© für die Fotos: Eveline Conrads, Offenbach



Live-Portraits

Live-Portrait 1
Eric Swan
Leonard Bär
Live-Portrait 2
Linda Swan
Elke Kraft
  
Live-Portrait 3
Norman Bassett
Andreas Friedel
Live-Portrait 4
Mrs. Jenkins
Sabine Zdrzalek
Live-Portrait 5
Onkel George
Alexander Lühn
  
Live-Portrait 6
Schwester Sally
Claudia Treisch
Live-Portrait 7
Dr. Chapman
Silke Friedel
Live-Portrait 8
Mr. Forbright
Sören Gast
  
Live-Portrait 9
Mistress Cowper
Cathrin Conrads
Live-Portrait 10
Brenda Dixon
Christiane Berker

© für die Live-Portraits: Theatergruppe Kirchenmäuse / Steffen Kuhn




Szenen-Bilder


Szenen-Bild 1    Eric Swan betrügt seit Jahren - mehr oder weniger unfreiwillig - mit erfundenen Untermietern das Sozialamt. Gerade an dem Tag, als er einen seiner Mieter "sterben" lässt, erscheint Mrs. Jenkins, eine Außenprüferin vom Sozialamt, um mit dem - in Wirklichkeit vor langer Zeit ausgewanderten - Mr. Thompson zu sprechen. Eric gibt sich also als besagter Mr. Thompson aus. Dummerweise will Mr. Jenkinks anschließend auch noch Mr. Swan - also Eric - sprechen.

Onkel George (links), der Erics Komplize ist und einen blühenden Handel mit den vom Sozialamt verschriebenen medizinischen Hilfsmitteln wie Stützstrümpfen und Stillbüstenhaltern aufgebaut hat, soll nun die Rolle des gesuchten Mr. Swan übernehmen. Normans (echter) Untermieter Norman Bassett ist von der ganzen Sache überhaupt nicht begeistert.    Szenen-Bild 2

Szenen-Bild 3    Aufgrund Erics Meldung vom Tod Mr. Bassetts erscheint die Gemeindeschwester, um den Hinterbliebenen mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. Sie hält Norman für den Sohn des Verstorbenen und spricht ihm Mut zu. Norman ist zunächst vom angeblichen Tod seines Vaters entsetzt, erkennt dann aber schnell die wahre Sachlage.

Inzwischen ist Linda Swan, Erics Frau, zurückgekehrt, um sich heimlich mit der Eheberaterin Dr. Chapman (im Bild) zu treffen. Sie hat nämlich im Schrank besagte Strümpfe und BHs gefunden und schreckliche Vermutungen über ein Doppelleben Ihres Mannes. Dr. Chapman kann ihren Verdacht nach Begutachtung der "Beweisstücke" nur bestärken.    Szenen-Bild 4

Szenen-Bild 5    Onkel George erscheint in Unterwäsche, um sich als Mr. Swan zu verkleiden. Überraschend trifft er auf Dr. Chapman, die er für die Außenprüferin vom Sozialamt hält. Er beichtet ihr seinen schwunghaften Handel. Dr. Chapman hält ihn jedoch für Eric und versteht das ganze als Geständnis eines Transvestiten, der seine geheime Leidenschaft zusammen mit einem gewissen Onkel George auslebt.

Nach dem unfreiwilligen Kontakt mit einer soliden Eichentür wird Onkel George bewusstlos. Schwester Sally, die inzwischen den Bestatter Mr. Forbright angeschleppt hat, hält ihn für den verstorbenen Mr. Bassett. Damit dieses Missverständnis nicht auffliegt, wollen Eric und Norman Onkel George verschwinden lassen. Aber selbst der Geruch des Müllbeutels kann ihn nicht aufwecken. Mr. Forbright kommt genau in diesem Augenblick herein und befürchtet nun, dass der Tote in der Mülltonne entsorgt werden soll.    Szenen-Bild 6

Szenen-Bild 7    Mistress Cowper ist die Chefin von Mrs. Jenkins, die ihre verschollene Untergebene sucht. Sie erscheint kurz nachdem Eric Norman losgeschickt hat, um sich als Mrs. Swan zu verkleiden, die Mrs. Jenkins als nächstes sprechen möchte. So hält Eric Mistress Cowper für den verkleideten Norman und "begutachtet" seine Verkleidung.

Inzwischen geht es drunter und drüber. Linda glaubt erfahren zu haben, dass schon die halbe Stadt über das Doppelleben ihres Mannes Bescheid weiß, und ist völlig aus dem Häuschen.    Szenen-Bild 8

Szenen-Bild 9    Zur Krönung des Ganzen taucht nun noch Normans Verlobte Brenda auf, der von Mrs. Jenkins unsanft beigebracht wird, dass Ihr Zukünftiger am Morgen durch den Sturz aus einem Baum getötet wurde.

Mr. Forbright und Schwester Sally haben von Eric erfahren, dass Mr. Bassett an einer hochansteckenden Krankheit gestorben ist. Sie beschließen, ihn so schnell wie möglich aus dem Haus zu schaffen, um ihn zu autopsieren. Von dieser Idee hält Eric überhaupt nichts. Ein regelrechter Kampf um die "Leiche" entbrennt.    Szenen-Bild 10

Szenen-Bild 11    Nun hat Norman seinen Auftritt als Mrs. Swan. Doch die Maskerade wird von Linda schnell im Beisein von Mistress Cowper aufgedeckt. Eric bleibt nichts anderes übrig, als seine Schandtaten zu gestehen.

Mrs. Jenkins, die vorher auf das Dach gestiegen war, um ihre dort zuvor vergessenen Unterlagen zu holen, wird schließlich noch vom Blitz getroffen. Mistress Cowper sieht darüber hinweg und beschließt, Eric nicht ins Gefängnis zu bringen, sondern ihn als Inspektor in der Betrugsabteilung anzustellen. So kommt es doch noch zu einem Happy-End.    Szenen-Bild 12

(Wenn Sie die Bildbeschreibungen verwirrend finden, dann sollten Sie sich erst einmal das Stück anschauen - hier ist nämlich nur ein kleiner Bruchteil der Lügen, Verwechslungen und Verwirrungen beschrieben...)

© für die Szenen-Bilder: Theatergruppe Kirchenmäuse / Steffen Kuhn



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Letzte Änderung: 19.06.2008