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Episode 1: Der Osterbesuch Zu Ostern fährt die ganze Familie Hesselbach zu Tante und Onkel, wo nicht nur silberne Hochzeit, sondern auch der 17. Geburtstag der Tochter gefeiert wird. Darüber hinaus soll noch eine Verlobung bekannt gegeben werden. Doch bis dahin muss eine Menge Familienidylle ertragen werden - und der ein oder andere Zwist... Episode 2: Der röhrende Hirsch Die Bronzeplastik eines röhrenden Hirschen sorgt für Aufregung in der Familie Hesselbach: Ist das gute Stück nun 300 Mark wert oder einfach nur billiger Kitsch? Die Meinungen darüber gehen weit auseinander, und auch eine fachmännische Expertise hilft kaum weiter. Da hat Babba Hesselbach einen vermeintlich grandiosen Einfall...
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Offenbach-Post, 15. November 2007"Nach 20 Jahren darf man egoistisch sein"Theatergruppe Kirchenmäuse zeigt "Familie Hesselbach"Bürgel (mk) · Die Theatergruppe Kirchenmäuse wird 20 Jahre jung. Zum runden Jubiläum bringen die Bürgeler "Die Familie Hesselbach" auf die Bühne des evangelischen Gemeindesaals (Langstraße 62) - wie immer live, in Farbe und bei freiem Eintritt. Termine: 22. bis 24. November. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr, am Samstag zudem um 15 Uhr. Zu sehen gibt's zwei Episoden mit der hessischen Vorzeigefamilie: "Der röhrende Hirsch" und "Der Osterbesuch". Ehe die finalen Proben starten, sprachen wir kurz mit Rüdiger Bock, seit 1987 aktive Kirchenmaus, zuständig für Maske, Kostüme, Requisiten und vieles mehr.
20 Jahre Kirchenmäuse. Eine lange Theaterzeit - ganz ohne Turbulenzen?
Bitter war sicher das Jahr 1998, als sie nicht spielen durften. Die Lehren daraus?
Zum aktuellen Auftritt:. Nach Komödien und Krimis gibt es in diesem Jahr die Hesselbachs. Warum?
Offenbach-Post, 26. November 2007Gebabbel mit Charme der 50erReanimation der HesselbachsOffenbach (ddü) · Ein Urgestein der deutschen Fernsehunterhaltung ließ die Theatergruppe Kirchenmäuse am Donnerstag, Freitag und Samstag im Gemeindezentrum der Bürgeler Gustav-Adolf-Gemeinde aufleben. In zwei Episoden der "Familie Hesselbach" babbelten die Mimen zur Freude der Zuschauer in breitestem Hessisch über Nebensächlichkeiten und Weltbewegendes. Und dies im liebevollen Dekor der Nierentisch-Nostalgie. Der Charme der frühen 1950er Jahre wurde wach. Mamma Meike Grabo fällt es zunächst schwer, die Familie zum Besuch der Silberhochzeit ihres Bruders Heinrich und seiner Frau Ida zu bewegen. Sie versichert, die Reise würde bestimmt allen Spaß machen. "Spaß in Verbindung mit deinem Bruder - das passt irgendwie nicht", stänkert Babba Rüdiger Bock. Die enttäuschte Mamma findet, dass sich alle ruhig mal eine Scheibe von dem Familiensinn ihres Bruders abschneiden könnten. "Wegen so einer Scheibe fahre ich doch nicht 100 Kilometer", entgegnet Babba und verkriecht sich hinter seiner Zeitung. Schließlich kann Mamma doch alle überzeugen und nachdem ein repräsentatives Geburtstagsgeschenk für ihr 17-jähriges Patenkind Lilo gekauft wurde, machen sich die Hesselbachs auf zur buckligen Verwandtschaft. Nach der überschwänglichen Begrüßung haben sich die Verwandten zunächst nicht viel zu sagen, schweigend rühren sie in ihren Kaffeetassen. Heinrich ergreift schließlich das Wort und stammelt eine Rede voller Redundanzen und Wiederholungen zusammen. "Ich bin kein Redner, aber trotzdem will ich ein paar Worte, einige Worte, etwas zu Euch reden", leitet er sein Geschwurbel ein. Währenddessen flirtet Tochter Anneliese mit Lilos Verlobtem Herbert und Willi macht seine Cousine an. Karl will nicht hinter Heinrich zurück stehen und hält seinerseits eine Rede, in der er zunächst seinen bescheidenen Charakter preist und dann nur noch von sich redet. Peinlich wird es, als er daran erinnert, dass er vor 25 Jahren mit Ida liiert war und nur durch einen Zufall seine Frau kennen gelernt hat. Die vier waren bei einer Veranstaltung und Heinrich hatte die Garderobenmarken verwechselt. So standen Karl und seine jetzige Frau ohne ihre Mäntel da, während Heinrich und Ida sich vergnügten. Mamma fühlt sich bloßgestellt und zitiert ihren Mann ins Badezimmer, wohin nach und nach auch die beiden Kinder kommen. Mamma redet sich in Rage und wirft Willi und Anneliese vor, Lilo und Herbert schöne Augen zu machen. "Dann höre ich eben auf rumzupoussieren - ich will ja nicht so eine unrühmliche Rolle spielen wie Eure Garderobenmarke", sagt Willi. Nach einigen Schnäpsen im Herrenzimmer verplappert sich Karl endgültig. Gerade als seine Frau die Tür öffnet, kommt er noch mal auf das Thema Garderobenmarke zurück und lallt: "Heinrich - du hast mir damals meine Braut abgehängt und deine Schwester angehängt." Gleich darauf eilt er seiner Frau nach und findet sich völlig aufgelöst auf der Kellertreppe. Er will sie trösten und versichert ihr auf etwas verquere Weise seine Liebe. Mamma verzeiht ihm schließlich, aber sie will nicht zu der Gesellschaft zurückkehren:, "So können wir doch nicht wieder rauf gehen - so verstrubbelt und verheult." Karl stimmt ihr zu: "Das sähe ja so aus, als hätten wir etwas miteinander."
Der Charme der frühen 50er Jahre kam auf, als die Theatergruppe Kirchenmäuse die Familie Hesselbach wieder aufleben ließen. In breitestem Hessisch wurde da über alles, und jeden gebabbelt. Die "echten" Hesselbachs waren eine hessische Hörfunk- und Fernsehfamilie, produziert vom Hessischen Rundfunk.
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Die Familie Hesselbach |
Die Familie Hesselbach mit ihren Verwandten und Freunden |
Mamma Silke Friedel |
Babba Rüdiger Bock |
Anneliese Christiane Berker |
Willi Andreas Friedel |
Frau Pökelmann / Ida Nicole Ostermann |
Heinrich Alexander Lühn |
Erna / Lilo Meike Grabo |
Herbert Jaro Wolters |
Händler / Herr Fischer Sven Gast |
Souffleuse Sabrina Grab |
Kulisse und Technik Gerrit Wiegand, Stephanie Gomoll |
© für die Fotos: Eveline Conrads, Offenbach
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