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("Dear Children", Deutsch von Christian Wölffer)
Foto: Zarya Maxim - Fotolia.com
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Da die etwas zerstreute Mutter der Familie zu ihrem Mann nach Singapur reist, sollen Oma und Opa sich während ihrer Abwesenheit um die zwei Mädchen kümmern. Dabei würde Opa viel lieber konzentriert an seinem Rezeptbuch "Der goldene Weg zur Soße" arbeiten. Doch als dann die ältere Schwester ihren heimlich frisch angetrauten Ehemann vorstellt und die dritte Schwester aus ihrem Schweizer Internat mit einem geschmuggelten Koffer nach Hause kommt, gerät die Situation langsam aus den Fugen. Mit der Ruhe ist es endgültig vorbei, als auch noch ein Polizist, der Schwiegervater und sogar der Kofferschmuggler auftauchen. Vor allem der Opa wird langsam in den Wahnsinn getrieben, während die übrigen Familienmitglieder zunehmend kriminelle Energie entwickeln. Da ist es doch einfacher, einen Sack Flöhe zu hüten! Erleben Sie eine chaotische und wunderbar überdrehte Komödie mit vielen überraschenden Wendungen.
Aufführungen am 20., 21. und 22. November 2014
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Offenbach-Post, 30. Oktober 2014
Überwiegend heiterDie Bürgeler Kirchenmäuse spielen Popplewells "Die lieben Kinder"BÜRGEL ·"Die Familie Hesselbach", "Verrückte Verhältnisse", "Zum Henker mit den Henks!": Stets im November beglücken die Kirchenmäuse ihre Besucher mit einem neuen Theaterstück. Mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail sind sie auch in diesem Herbst aktiv mit "Die lieben Kinder". Die Komödie in drei Akten von Jack Popplewell ist vom 20. bis 22. November in Bürgel zu sehen. Die Wetterprognose ist im Herbst meist wenig erfreulich: grau, trüb und nass, typisches Erkältungswetter eben. Statt Tabletten mit Vitamin C bieten die Kirchenmäuse zumindest eine alternative und rezeptfreie Therapie zur Verbesserung der Laune in der dunklen Zeit. Damit haben sie ohnehin Erfahrung: Die "Mäuse" wurden 1987 von der damaligen Pfarrerin als Jugendgruppe ehemaliger Konfirmanden sind in der evangelischen Gustav-Adolf-Gemeinde gegründet. Ein Jahr später folgte das erste kleine Stück: "Hilfe, die Chinesen kommen." Nach dem Wechsel ihrer Mentorin zu einer anderen Gemeinde wandten sich die jungen Leute vollständig der Welt des Theaters zu. Seit dieser Zeit gibt es Jahr für Jahr (mit einigen Ausnahmen) ein Theaterstück, mit dem die Laien das Bürgeler Publikum erfreuen. Zum diesjährigen Inhalt des Stücks (Original. "Dear Children"): Da die etwas zerstreute Mutter der Familie zu ihrem Mann nach Singapur reist, sollen Oma und Opa sich während ihrer Abwesenheit um die zwei Mädchen kümmern. Dabei würde Opa viel lieber konzentriert an seinem Rezeptbuch "Der Goldene Weg zur Soße" arbeiten. Doch als die ältere Schwester ihren heimlich frisch angetrauten Ehemann vorstellt und die dritte Schwester aus ihrem Schweizer Internat mit einem geschmuggelten Koffer nach Hause kommt, gerät die Situation langsam aus den Fugen. Mit der Ruhe ist es endgültig vorbei, als auch noch ein Polizist, der Schwiegervater und sogar der Kofferschmuggler auftauchen. Vor allem der Opa wird langsam in den Wahnsinn getrieben, während die übrigen Familienmitglieder zunehmend kriminelle Energie entwickeln. Da ist es doch einfacher, einen Sack Flöhe zu hüten, aber ehrlich! · mk
Offenbach-Post, 22. November 2014Mit Esprit, Witz und CharmeDie "Kirchenmäuse" spielen seit 27 Jahren auf der Bühne der Gustav-Adolf-Gemeinde in Bürgel. Jetzt zeigen sie das Stück "Die lieben Kinder".Von David Heisig OFFENBACH · Licht aus, Scheinwerfer an, Vorhang auf. Das ist auf allen Bühnen der Welt gleich. Motivation der Theatertruppen ist Lust am Spiel. Von der haben die "Kirchenmäuse", Theatergruppe der Bürgeler Gustav-Adolf-Gemeinde, jede Menge. Hinzu kommt enge Verbundenheit zur Gemeinde. Alles begann vor 27 Jahren in einem Projekt der Konfirmanden und der damaligen Pfarrerin. Ein Jahr später war Premiere. "Vor den Senioren, beim Adventskaffee und solchen Sachen", erzählt Andreas Friedel. 2014 präsentieren sie das Stück "Die lieben Kinder". "Da war nie von Eintritt die Rede", erzählt er. Man komme ohne Tickets aus. Am Ausgang wird gespendet, die Gemeinde unterstützt die Gruppe finanziell. Die Pastorin ging, die Idee blieb. "Wenn wir uns jeden Montag nur zum Kuchenbacken treffen, dann wird das nichts mehr", habe man sich damals gedacht, erinnert sich Friedel lachend. So blieb Theater. Und die Zusammengehörigkeit mit der Gemeinde. Das sei heute noch so, auch wenn man sich überkonfessionell sehe, so Friedel. "Wir nehmen uns immer ein Jahr lang Zeit für ein Stück", sagt er. Aufführungen sind Ende November. "Demokratisch" werde das Stück ausgewählt. Man lese Stücke der Theaterverlage. Immerhin muss für eine Aufführung ein Aufführungsrecht erworben werden. "Passt das von den Personen?", werde da geschaut, erklärt Friedel. Und: "Ist der Inhalt anpassbar?" Mit den "Zwölf Geschworenen" wurde schon Ernstes gespielt. Die dort thematisierte Todesstrafe sei aber eine zu schwere Kost gewesen. "Es kommt bei uns und beim Publikum besser an, wenn es etwas Lustiges ist", so Friedel. Die Leute wollten abschalten vom Alltag und nicht über schwere Themen sinnieren. Daher spiele man vor allem Komödien. In diesem Jahr eben "Die lieben Kinder" von Jack Popplewell, ein Stück in drei Akten. Am Donnerstagabend war Premiere vor vollem Haus. Dementsprechend groß auch die Aufregung hinter der Bühne. Kurz vor 19.30 Uhr sind die Schauspieler nicht mehr ansprechbar, schon ganz in ihrem Element. Gilt es doch, in den nächsten gut zweieinhalb Stünden die Besucher zum Lachen zu bringen. Bekanntlich ist das eine schwere Aufgabe. Die Truppe schafft es mit Witz und Charme. Das Publikum indes lässt sich mit den Lachern nicht lumpen. Ehrenamtliches Engagement auf der Bühne muss gewürdigt werden. Geprobt wird einmal die Woche, vor Auftritten auch öfter. Momentan sind zehn Leute aktiv, Nachwuchs ist gern gesehen. Von der Ur-Besetzung sind nur noch drei dabei, erzählt Friedel. Fluktuation sei einzukalkulieren. Zwischen 20 und 50 Jahren sind die Schauspieler alt. Viel wird selbst erarbeitet, einmal im Jahr gibt es Schauspielunterricht beim Profi. Im aktuellen Stück geht es um Großeltern und drei Enkelinnen. Oma und Opa sollen drei Wochen Babysitten. Auch wenn die Zöglinge eigentlich gar keiner Obhut mehr bedürfen. Opa möchte auch viel lieber an seinem Kochbuch schreiben. Ein heimlicher Ehemann, ein Koffer mit heißer Schmuggelware und die Koketterie der jungen Damen sorgen für einigen Tumult. Verständlich, dass Opa da dem Wahnsinn nahe ist. Zumal seine Frau ungeahnte kriminelle Energie an den Tag legt. Mehr sei nicht verraten. Spannend soll es bleiben für jene, die heute noch Gelegenheit zum Zuschauen haben. Vorstellungen sind um 15 und 19.30 Uhr im Saal der Gustav-Adolf-Gemeinde an der Langstraße 62: Eintritt frei, Spende erbeten.
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© für die Fotos: Eveline Conrads, Offenbach
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