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Unser Theaterstück im November 1999:
"Zehn kleine Negerlein" von Agatha Christie

Zehn kleine Negerlein Zehn einander unbekannte Menschen treffen sich auf Grund einer Einladung auf einer Insel vor der englischen Küste. Die Gastgeber sind jedoch leider verhindert. Stattdessen eröffnet den Eingeladenen eine unheimliche Stimme, dass sie alle zum Tode verurteilt seien. Jeder von ihnen habe einen Mord begangen, der nicht gesühnt worden sei. Nun beginnt ein Alptraum. Der mysteriöse unbekannte Richter beseitigt einen Gast nach dem anderen - und dies haargenau nach den Strophen des Kinderliedes "Zehn kleine Negerlein". Die Angst, die Verzweiflung und die gegenseitigen Verdächtigungen nehmen zu...

Agatha Christie (1891-1976) ist die berühmteste Autorin von Detektivromanen im 20. Jahrhundert. Sie hat große Detektive geschaffen wie beispielsweise Miss Marple oder Hercule Poirot. Zu ihren bekanntesten Romanen zählen "Mord im Pfarrhaus" (1930) und "16 Uhr 50 ab Paddington" (1960), die ebenso erfolgreich verfilmt wurden. Zu ihren bekannten Bühnenwerken gehören neben den "Zehn kleinen Negerlein" (1944) vor allem "Die Mausefalle" (1952) sowie "Zeugin der Anklage" (1953). Kennzeichnend für Ihre Romane und Stücke ist die kreuzworträtselartige Struktur, der räumlich begrenzte Schauplatz, die reduzierte Anzahl von Personen (und damit von Verdächtigen) und die kunstvolle Ausführung des Mordes sowie dessen scharfsinnige Aufklärung.



Die Aufführungsrechte liegen jetzt bei:
Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH
Postfach 2045, 22810 Norderstedt, info@vertriebsstelle.de
Originaltitel: "Und dann gab's keines mehr"



Zehn kleine Negerlein


Pressestimmen

Frankfurter Rundschau, 18. November 1999

Für manche ist die Bühne wie eine Droge

Die Kirchenmäuse spielen einen Krimi von Agatha Christie / Ab und zu gibt ein Profi Tipps

Von Antje Kroll

OFFENBACH. Vor zwölf Jahren beschloss die Jugendgruppe der Gustav-Adolf-Gemeinde, Theater zu spielen: Seitdem gibt es Die Kirchenmäuse. Die Gruppe bringt alljährlich ein oder zwei Theaterstücke auf die Bühne. Ende November führen sie Agatha Christies Kriminalstück Zehn kleine Negerlein auf.

Knapp drei Wochen vor der Premiere ist das Bühnenbild schon perfekt: Schauplatz des Geschehens ist ein gediegenes Wohnzimmer im Stil der Jahrhundertwende. In der Mitte der Bühne steht ein gemütliches Sofa, an der Wand hängt das gemalte Porträt einer Dame mit Hochsteckfrisur, links steht ein Klavier. Gleich sollen die Proben für den vierten, fünften und sechsten Akt des Stückes beginnen. Es herrscht hektische Betriebsamkeit. Die Maske ist noch nicht fertig: "Andreas braucht noch einen Schnurrbart", ruft jemand.

Dann kehrt konzentrierte Ruhe ein: Alle stehen fertig geschminkt und verkleidet auf der Bühne. Die Handlung des Stückes: Zehn einander unbekannte Menschen werden von einem Ehepaar in ein Haus auf einer Insel vor der Küste Englands eingeladen. Also sie dort eintreffen, sind die Gastgeber nicht da, aber eine unheimliche Stimme verkündet, dass sie alle zum Tode verurteilt seien, denn jede/r von ihnen habe einen Mord begangen. Zu Beginn des vierten Aktes sind die Gäste schon äußerst nervös, ein Mord ist bereits geschehen. Die junge Vera Claythorne (Elke Kraft) läuft unruhig im Zimmer umher. Philip Lombard (Leonard Bär) flirtet mit ihr und versucht gleichzeitig, sie zu beruhigen. Dann wird die zweite Leiche entdeckt.

Souffleuse Martina Reddersen muss ab und zu Stichworte geben, bisweilen sind die Pausen noch zu lang, doch meist geht der Text den Darstellerinnen und Darstellern flüssig über die Lippen. Einen Regisseur hat die Gruppe nicht. Gelegentlich kommt der Heusenstammer Schauspieler Ralf Zunker vorbei und gibt Tipps zu Bewegung und Intonation. "Er erklärt uns, wie man den Spannungsbogen in einem Dialog hält und die Pointen so spielt, dass die Leute an den richtigen Stellen lachen", erzählt der 27-jährige Rüdiger Bock, der zu den Gründern der Gruppe gehört. Das Musical Westside Story und die Komödie Pension Schöller gehören zu den größten Erfolgen der Gruppe, zu der im Moment zwanzig Leute zwischen 16 und Jahren aus Stadt und Kreis Offenbach gehören. Um organisatorische Aufgaben wie Terminplanung, Requisiten und Kostüme kümmern sich alle gemeinsam.

Auch Andreas Friedel, 27, gehört zu den Gründungsmitgliedern: "Es ist wie eine Droge. Wenn man einmal auf der Bühne gestanden hat, hat man immer wieder Lust zu spielen", sagt er. Seine Schwester Silke Friedel, 26, schätzt es besonders, in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen. Außerdem mag sie die Spannung vor der Aufführung. Ein Darsteller ist zum Schauspiel Frankfurt abgewandert: Er hat in Hair, der aktuellen Produktion des Schülerclubs, eine Rolle übernommen.

Meistens dauert es zwei bis drei Monate, bis die Gruppe sich auf ein Stück geeinigt hat. Doch von Agatha Christies Krimi waren alle sofort angetan. Die Charaktere seien sehr gut ausgearbeitet. Rüdiger Bock schwärmt: "Das Ende ist toll." Weil nicht genügend Männer in der Gruppe sind, wurden drei Männer- kurzerhand in Frauenrollen umgewandelt und einige Textpassagen mussten dementsprechend geändert werden. Nach Die zwölf Geschworenen, das die Kirchenmäuse im Mai auf die Bühne brachten, ist Zehn kleine Negerlein die zweite Inszenierung in diesem Jahr.

Wer erfahren will, wie das Stück ausgeht, sollte es sehen. Es läuft Donnerstag bis Samstag, 25. bis 27. November, im Gemeindesaal der Gustav-Adolf-Gemeinde, Langstraße 62, Offenbach-Bürgel. Beginn jeweils um 19.30 Uhr; Eintritt frei.


Offenbach-Post, 18. November 1999

Wer Prüfungsstress hat, stirbt zu Beginn des Theaterstücks

Bürgeler "Kirchenmäuse" führen Ende November Agatha Christie auf

Bürgel (siw) "Wer den meisten Prüfungsstress hat, stirbt früher." Eine klare Maßgabe für die Besetzung, sagt Rüdiger Bock. Die Theatergruppe Kirchenmäuse, die sich an der Gustav-Adolf-Gemeinde eingenistet hat, probt nämlich das Kriminalstück "Zehn kleine Negerlein" von Agatha Christie.

Da in dem Stück reichlich gestorben wird, müssen diejenigen, die auf der Bühne früh ableben, deutlich weniger Text lernen. Das kommt einigen der Hobbyschauspieler entgegen, weil sie im richtigen Leben Studenten sind und gerade Prüfungen über sich ergehen lassen müssen.

Trotzdem ist es bereits das zweite Stuck, das die Kirchenmäuse in diesem Jahr in der Langstraße 62 aufführen. Im Mai hatten sie sich für "Die zwölf Geschworenen" entschieden, jetzt ist das Kriminalstück von Agatha Christie dran.

Die Geschichte: Zehn einander unbekannte Menschen treffen sich auf Einladung auf einer Insel. Die Gastgeber sind verhindert, eine unheimliche Stimme eröffnet den Eingeladenen, dass sie alle zum Tode verurteilt sind. Jeder von Ihnen habe einen Mord begangen, der nicht gesühnt sei. Der Alptraum beginnt: Der mysteriös unbekannte Richter beseitigt einen Gast nach dem anderen - und handelt haargenau nach den Strophen des Kinderliedes "Zehn kleine Negerlein". Die gegenseitigen Verdächtigungen nehmen zu...

Seit zwölf Jahren gibt es die Kirchenmäuse, die aus einer Jugendgruppe ehemaliger Konfirmanden der Gemeinde hervorgehen. Die etwa 20 Mitglieder, die als Schauspieler, aber auch als Bühnenbildner, Requisiteur oder Programmheftgestalter tätig sind, sind zwischen 16 und 30 Jahre alt.

Alles wird selbst gemacht oder irgendwie herbeigeschafft. Ob das die halbe Küchenausstattung ist, die angeschleppt wird, weil es sich mit echten Gläsern besser schauspielern lässt, oder das Kleid der Großtante, das Emily Caroline Brent (Claudia Treisch) trägt.

Kleidung und entsprechende Accessoires werden ganz genau unter die Lupe genommen. So wird bei der Probe gemeinsam überlegt, ob Psychiaterin Dr. Karen Armstrong (Silke Friedel) statt der Uhr nicht besser ein Armband am Handgelenk tragen und nicht vielleicht doch noch einen preiswerten Rock kaufen sollte.

Einmal die Woche wird seit Juni geprobt, und das mit viel Ehrgeiz: Denn das Ganze soll zwar Spaß machen, aber auch auf einigermaßen professioneller Basis stehen.

Unterstützung kriegen die jungen Theatermacher von der Gemeinde, die den Saal mit Bühne zum Proben und Aufführen zur Verfügung stellt, außerdem bei vielen weiteren Gelegenheiten hilft.

Übrigens: Die Kirchenmäuse verlangen bei den Aufführungen zwischen dem 25. und 27. November, jeweils 19.30 Uhr, keinen Eintritt.


Sunday, 5. Dezember 1999

Offenbacher "Kirchenmäuse" in Hochform

Das Publikum strömte in Scharen, wohl wissend, dass es auch in diesem Jahr leider nur drei Möglichkeiten gibt, sich vom hohen schauspielerischen Anspruch und Können der "Das-machen-wir-nur-nebenbei-Protagonisten" begeistern zu lassen.

Gut 11 Jahre liegen zwischen den ersten theatralischen Gehversuchen der späten 80er Jahre mit "Hilfe, die Chinesen kommen" und den abgründig-schaurigen Agatha-Christie-Visionen von Angst, Verzweiflung und gegenseitigem Verdächtigungen namens "Zehn kleine Negerlein". Dieser schon fast legendäre Bühnenklassiker aus dem Jahre 1944 wurde von den Kirchenmäusen mit großer Leidenschaft "blutaufgefrischt" und perfekt wieder belebt.

Kurz zum Inhalt: Zehn einander völlig unbekannte Menschen folgen einer höchst mysteriösen Einladung auf eine abgelegene, fast menschenleere Insel vor der englischen Küste, um ultra-korrekt vom Leben in den Tod befördert zu werden. Es ist "pay-day" in Sachen Altlasten. Eine im Gästeteam spielt nicht nur falsch, sondern Richter und Henker zugleich und meuchelt, was das Zeug hält. Die Kirchenmäuse in absoluter Hochform präsentieren diesen Abstieg in tiefste menschliche Abgründe nach Motiven von Schuld und Sühne, atemberaubend schön - geradezu brillant - bis hin zum letzten Atemzug der letzten Leiche.

Agatha Christie wäre angetan gewesen, war es doch eine höchst achtbare, textsichere und dramaturgisch gelungene Glanzleistung, die in der Mehrzweckhalle der Ev. Gustav-Adolf-Gemeinde zur Aufführung kam. Von allen Sternen auf der Bühne leuchtete einer ganz besonders hell - Rüdiger Bock als Edelbutler Thomas Rogers, der Cherry-Flasche genauso nah wie dem bevorstehenden Tod - da waren's nur noch neun. Christiane Berker, Elke Kraft, Leonard Bär, Cathrin Conrads, Andreas Friedel, Claudia Treisch, Alexander Lühn, Sabine Zdrzalek und Silke Friedel. "Die Kirchenmäuse" - ein Glücksfall für alle Offenbacher Theaterfreunde - freuen wir uns auf 2000.

H. D. Bütof




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Bild 1    Das Dienerehepaar Stella und Thomas Rogers hat gleich kurz nach Annahme der neuen Anstellung alle Hände voll zu tun: Acht Gäste werden das Wochenende auf der Negerinsel vor der Küste Englands verbringen. Schade nur, dass die Gastgeber - Mr. und Mrs. Onym - kurzfristig verhindert sind.

Noch ist alles in bester Ordnung. Und so unterhalten sich die Sekretärin Vera Claythorne und Captain Philip Lombard angeregt. Die Bedeutung der zehn kleinen Negerfiguren auf dem Kamin ist ihnen noch nicht klar.    Bild 2

Bild 3    Auch der leicht verwirrte General Mackenzie in seinem Rollstuhl und die etwas nervöse Psychiaterin Dr. Karen Armstrong gehören zu den Gästen.

Die ziemlich aufdringliche Anna Marston macht sich an den südafrikanischen Farmer Mr. Davis heran, was diesem gar nicht gefällt.    Bild 4

Bild 5    Zu den Gästen gehören weiterhin die ehemalige Staatsanwältin Elaine Wargrave (hinten) und die religiöse Fanatikerin Emily Brent (rechts). Als Ms. Marston auf dem Klavier die Noten des Kinderliedes "Zehn kleine Negerlein" findet, lässt sie es sich nicht nehmen, das Lied zum Besten zu geben.

Plötzlich ertönt eine unheimliche Stimme - von einer Schallplatte, wie sich später herausstellt. Sie verkündet, dass alle Anwesenden zum Tode verurteilt seien. Denn jeder von ihnen habe einen Mord begangen, der nicht gesühnt worden sei. Vor lauter Schreck bricht Mrs. Rogers zusammen.    Bild 6

Bild 7    Schon bald beginnt ein Horrortrip: Auf mysteriöse Weise wird ein Gast nach dem anderen umgebracht: Ms. Marston wird vergiftet, Mrs. Rogers wacht am nächsten Morgen nicht mehr auf. Auch der General - hier noch putzmunter - hat nicht mehr lange zu leben: Er wird auf der Terrasse von hinten erstochen. Dabei passt jeder Mord haargenau auf die Strophen des Kinderliedes. Außerdem verschwindet jedes Mal eine der Figuren vom Kamin.

Inzwischen hat Mr. Davis seine wahre Identität preisgegeben: Er ist in Wirklichkeit der Detektiv und ehemalige Kriminalkommisar William Henry Blore, der Mrs. Onyms Schmuck bewachen sollte. Auch die anderen Gäste wurden mit ähnlichen Aufträgen oder mit Versprechungen auf die Insel gelockt.    Bild 8

Bild 9    Die Situation wird immer angespannter und jeder verdächtigt den anderen, der Mörder zu sein. Denn jemand anderes kommt wohl nicht in Frage, da Haus und Insel ergebnislos komplett durchsucht wurden. Wer also ist der oder die mysteriöse Mr. oder Mrs. A.N. Onym?

Kurz nachdem Rogers mit einer Axt erschlagen wurde, bricht auch Lady Emily zusammen - ihr wurde Gift injiziert. In der Nacht wird dann die Wargrave erschossen. Und von Dr. Armstrong bleibt nur ein am Strand angeschwemmter Schuh übrig. Auch Blore kommt ums Leben - er wird von einer schweren Steinfigur erschlagen. Nun sind Vera und der Captain sicher, dass der jeweils andere der Mörder ist. Es kommt zu einem Handgemenge, bei dem der Captain von Vera erschossen wird.    Bild 10

Bild 11    Nun ist nur noch Vera übrig. Doch plötzlich ertönt ein Lachen und die Wargrave erscheint - ihren Tod hatte sie nur vorgetäuscht. Sie erzählt Vera in allen Einzelheiten ihre Beweggründe: Sie wollte das perfekte Verbrechen begehen, bei dem aber kein Unschuldiger sterben sollte - also wählte sie als Opfer Mörder aus, die durch die Maschen der Justiz geschlüpft sind. Um ihrem Gerechtigkeitssinn Genüge zu tun, bringt sie sich schließlich selbst um und lässt Vera mit einem Strick und der Aussicht, als Mörder von neun Menschen gehängt zu werden, allein...

Plötzlich sind alle Leichen wieder lebendig - aber nur, weil der letzte Vorhang des Stückes gefallen ist. Das war's also mal wieder!    Bild 12

© für alle Bilder: Theatergruppe Kirchenmäuse



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Letzte Änderung: 19.06.2008